Yoga tut uns gut. Es bringt Entspannung, verbessert die Stimmung und fördert die Konzentration. Zudem scheint es zur Behandlung psychischer Störungen wie Depressionen und ADHS hilfreich zu sein. Doch Experten warnen auch vor Gefahren
Den ganzen Artikel können Sie in Psychologie Heute 06/2013 lesen
Das Wichtigste: Trotz gewisser Einschränkungen können aus wissenschaftlicher Sicht an den vielen positiven Wirkungen von Yoga kaum Zweifel bestehen. Und so sind Forscher wie Khalsa von der hohen Nützlichkeit von Yoga überzeugt. Der Neurowissenschaftler hofft sogar, dass die Körperpraxis ein fester Teil des medizinischen Systems und der Gesundheitserziehung wird. Die Forschung zeige bereits heute, schreibt er, dass im Körper reale biologische Veränderungen stattfinden, wenn man Yoga praktiziert: „Wissenschaftlich ist belegt, dass ein ‚Yogagehirn‘ und ein ‚Yogakörper‘ nicht nur anders, sondern besser funktionieren als andere Gehirne und Körper.“
Aber:
Ein weiteres „schmutziges kleines Geheimnis“, so Broad, seien die vielen durch Yoga ausgelösten Verletzungen, von gereizten Gelenken über Achillessehnenrisse bis zu Schlaganfällen. Mediziner hätten festgestellt, warnt er, dass bestimmte Haltungen zu Hirnschäden führen könnten, „die Yogapraktizierende in Behinderte mit hängenden Augenlidern und gelähmten Gliedmaßen verwandeln“. Auch auf mit Yoga in Zusammenhang gebrachte Todesfälle geht er ausführlich ein. Diese Darstellung halten allerdings nicht nur viele Yogaanhänger (die in den USA sogar öffentlich dagegen protestierten), sondern auch manche Wissenschaftler für sensationsheischend und übertrieben. Wenn man Yoga inkorrekt praktiziere, stellt Harvard-Forscher Khalsa in seinem aktuellen Buch Your brain on yoga klar, könne man sich natürlich verletzen. Aber man müsse auch hinzufügen, dass die Verletzungsgefahr viel geringer als etwa beim Joggen, bei Kontaktsportarten oder beim Skifahren sei.
Angesichts der steigenden Popularität sei es unvermeidlich, räumt Khalsa ein, dass es Lehrer gebe, die nicht so gut ausgebildet sind, wie sie sein sollten. Dies sei insbesondere für Schüler problematisch, die Vorerkrankungen oder andere Beeinträchtigungen hätten. Oft fehle es den Übenden auch an gesundem Menschenverstand. Wer angeschlagen ist oder einfach sichergehen will, rät er, sollte wie bei jeder neuen Aktivität zunächst seinen Arzt fragen. Auch vor übermäßigem Ehrgeiz solle man sich hüten: „Das Ziel von Yoga ist nicht, tiefer in einen Ausfallschritt oder eine Beuge zu gehen als die Person neben einem.“ Wenn sich eine Übung unangenehm anfühlt oder gar Schmerzen auftreten, sollte man stoppen oder zumindest einen Gang zurückdrehen.